Herr Eich möchte gern Bürgermeister in Lichtenau sein. Dazu ist ihm die Namensverwandtschaft zur Eiche eingefallen. Also verschenkt er Eichensetzlinge an hoffentlich setzwillige Wähler. Doch wer möchte zukünftig einen Riesenbaum in seinem Garten haben? Anderswo darf man den Setzling kaum pflanzen!
Wir Grünen fragen uns natürlich, ob die vom CDU- möchtegern-Bürgermeister verschenkte Eiche ökologisch wertvoll ist oder ob es Alternativen gibt. Dazu stellen wir die von Herrn Eich verschenkte Rot-Eiche und die von Bernd Keiter vorgeschlagene Stiel-Eiche für den Wald oder die Elsbeere für den Garten einem Vergleichstest:
Vorschlag Herr Eich für dem Garten | Vorschlag Bernd Keiter für den Wald | Vorschlag Bernd Keiter für den Garten | |
Name | Roteiche | Stieleiche | Elsbeere |
Bot. Name | Quercus rubra | Quercus robur | Sorbus terminalis |
Geläufiger Name | Amerikanische Eiche | Deutsche Eiche | Elsbeere |
Herkunft | Nordamerika | Mitteleuropa | Mittel- und Südeuropa |
Höhe | Bis 25 Meter | Bis 35 Meter | Bis 25 Meter |
Breite | Bis 18 Meter | Bis 25 Meter | eher schmal |
Wüchsigkeit | Zunächst sehr schnell | Eher langsam | Eher langsam |
Geeignet für Gärten | Nein | Nein | Ja |
Bodenanspruch | gering | gering | gering |
Trockenheitsresistent | wenig | ja | ja |
Typischer Standort | Parks | Wald | Waldrand, Garten |
Laub | Der Laubfall ist sehr problematisch, die Gerbsäuren beeinträchtigen Bodenlebewesen. Eichenlaub darf nicht auf den Kompost! | Der Laubfall ist sehr problematisch, die Gerbsäuren beeinträchtigen Bodenlebewesen. Eichenlaub darf nicht auf den Kompost! | Kein Problem |
Invasiv | Ja! Die amerikanische Roteiche unterdrückt durch ihr schnelles Wachstum heimische Bäume. | Nein! Die deutsche Eiche ist schon seit vielen Tausend Jahren hier heimisch. Sie kann viele hundert Jahre alt werden. | Keinesfalls |
Insektenfreundlich | Kaum | Kaum | Ja, sogar besonders! |
Vogelfreundlich | Nein | Nein | Ja, sogar besonders! |
Wertigkeit Holz | Gut, aber z.B. nicht feuchtigkeitsbeständig | Deutsche Eiche eben! Fault nichtmals unter Wasser | Besser als Eiche! Eines der härtesten Hölzer Europas. |
Haben Sie sich auch auf einem Wahlstand der CDU eine Eich-Eiche in die Hand drücken lassen? Überlegen Sie sich besser sofort ob Sie diese tatsächlich in Ihren Garten pflanzen möchten! Keine Eiche passt in einen Garten. Eichen werden groß, sehr groß. Eichen sind Waldbäume.
Aber auch im Ökosystem Wald hat die von Herrn Eich verteilte amerikanische Rot-Eiche nichts zu suchen. Durch ihre Schnellwüchsichkeit verdrängt sie einheimische Arten. Z.B. die deutsche Stieleiche. Die amerikanische Rot-Eiche verbreitet sich recht schnell und wird so gefährlich für einheimische Bäume.
Die amerikanische Eich-Eiche ist wenig trockenheitsresistent und somit kein Baum für den fortschreitenden Klimawandel.
Wir haben in Lichtenau 2011 einen Leitbaum gekürt, die Elsbeere. Sie passt in den Garten, zieht viele Insekten und folglich verschiedenste Vögel an. Das kann ich jeden Tag in meinem Garten beobachten. Selbst die Früchte sind angeblich gut für den Menschen nutzbar, ich überlasse sie gern den Vögeln. Die Früchte der Eichen locken eher Wildschweine an. Oder Ratten.
Der möchtegern Bürgermeister der CDU denkt zu kurz! Oder, anders gesagt, leider nicht weit genug.
Wir GRÜNEN in Lichtenau verschenken auf unseren Wahlständen schon seit Jahrzehnten Kräutermischungen, Blühpflanzenmischungen oder Sonnenblumenkerne, welche unser Logo prägen. Alles Pflanzen, welche den Menschen und sehr vielen Insekten nutzen! Aber Eichen?
„Wir – Josef Eich und sein Team – fördern Klima- und Naturschutz und schenken Ihnen eine kleine Eiche zum Selbst pflanzen.“ So schreibt es die CDU auf ihrer Homepage.
Möchte der möchtegern Bürgermeister tatsächlich Klima- und Naturschutz fördern, so hätte er beispielsweise Setzlinge der Elsbeere verschenken können. Mit der angebotenen Rot-Eiche tut er aber weder dem Klimaschutz noch dem Naturschutz einen Gefallen: Die amerikanische Roteiche ist weder trockenheitsresistent, noch hat sie irdendeinen besonderen Nutzen für Insekten oder Vögel!
Als nachhaltig kann die amerikanische Eiche auch nicht bezeichnet werden: Durch ihre Schnellwüchsigkeit und die Schwierigkeiten mit der Laubbeseitigung werden alle Gärtner*innen, welche Eich geglaubt haben, eher früher als später verärgert zur Säge greifen. Herr Eich stellt einfach seine Namensähnlichkeit vor die Tatsachen. Macht ihn das als glaubwürdigen Kandidaten für ein Bürgermeisteramt aus?
Wir Grünen in Lichtenau haben in den letzten Jahren etliche Anträge zu Umwelt- und Klimaschutz gestellt. Die CDU hat diese genau so regelmäßig abgelehnt. Nun, da die Grünen aufgrund des Klimawandels Aufwind bekommen, möchte sich die Mehrheitspartei ein grünes Mäntelchen umhängen. Nur, um mit einer absoluten Mehrheit weiter regieren zu können. Wir Grünen möchten die absolute Blockade-Mehrheit in Lichtenau brechen, damit echte Alternativen zum Tragen kommen und keine Eich-Eichen.
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Vielen Dank!
Wir, Martina, Bernd, Romana, Thomas, Angelika, Wolfgang, Steffi, Dirk, Barbara und Kristina, möchten unseren Wähler*innen ein herzliches Dankeschön sagen! Noch nie haben sich in Lichtenau so viele Wähler*innen bei einer…
Weiterlesen »
Feuerwehr
Die Feuerwehr ist eine Pflichtaufgabe der Stadt Lichtenau und glücklicherweise können wir (noch) auf eine freiwillige Feuerwehr zurückgreifen. Die Feuerwehr ist kein Verein welcher Tauben aufsteigen lässt oder Kaninchen begutachtet….
Weiterlesen »
Flughafen Paderborn/Lippstadt – Ein Fass ohne Boden
Wir Lichtenauer Grüne lehnen die Umstrukturierung des Flughafens in der vorliegenden Form (also weitere Subventionen von mindestens 25 Mio. Euro für eine Insolvenz in Eigenverantwortung) ab. Die Betriebskosten des Flughafens…
Weiterlesen »