Viel Fleisch

Ein Beitrag von Wolfgang Daum

Viel billiges Fleisch

Wir Menschen in Deutschland essen durchschnittlich doppelt so viel Fleisch, als von Fachleuten empfohlen wird, und zwar nicht nur mal beim Grillen, sondern täglich. Wir werden davon dick und fett – adipös ist der schön klingende Fachbegriff. Viele Teile der Tiere, die früher selbstverständlich gegessen wurden, werden heute weggeworfen, gelten heute als minderwertig. Um die Nachfrage nach solchem billigen Fleisch befriedigen zu können, werden so viele Tiere in riesigen Massenställen agrarindustrieller Betriebe unter „unmenschlichen“ Bedingungen aufgezogen und gehalten. Sie werden züchterisch bzw. gentechnisch manipuliert – mehr Rippen, größere Euter – mehr Fleisch, mehr Milch, möglichst wenig Platz: mehr Gewinn! Dafür werden sie in riesigen Schlachtbetrieben wie Tönnies und Westfleisch geschlachtet und zerlegt. Können wir uns vorstellen, dass zirka 1/4 der Fleischprodukte der Fleischindustrie von kranken Tieren stammt ?

Sowohl bei der Fleischproduktion, als auch beim Ackerbau geht es darum, mit immer mehr und immer größerer Technik die Natur zu beherrschen, anstatt wie bei der wirklich konventionellen Landwirtschaft die Natur und ihre Vorgaben zu beachten.

Immer größere Traktoren, Mähdrescher, Güllebehälter usw. fahren über das Land und verdichten den Boden. Immer mehr „Kraftfutter“, teilweise aus fernen Ländern importiert, wird an die Tiere in den Massenställen verfüttert. Sie stehen auf metallischen Spalten, statt auf Stroh bzw. auf der Weide. Nicht Mist wird ausgebracht, sondern Gülle wird auf den Äckern entsorgt. Monokultur statt Vielfalt der Arten. Künstlicher Dünger, Pestzide, Antibiotika. Alles verdichtet, vergiftet und belastet den Boden. Die Ackerkrume wird verweht, der Boden wird unfruchtbar.

Das Grundwasser wird verschmutzt, ungenießbar. Auch das Abwasser wird damit belastet und muss aufwändig gereinigt werden. Die Atemluft wird nicht nur, aber auch durch diese agrarindustrielle Landwirtschaft mit Gestank und die Atemwege reizenden, bzw. Allergie verursachenden Aerosolen, mit Abgasen und Feinstaub belastet und verunreinigt.

Was seit Jahrhunderten galt, nämlich nur mit der Natur arbeiten und wirtschaften zu können, wurde in der Zeit der Industrialisierung aller Lebensbereiche vor etwa 150 Jahren zunehmend beiseite geschoben und durch neue, vermeintlich bessere, effizientere Arbeits- und Wirtschaftbereiche und -methoden ersetzt. Sie gründen auf der Idee der Beherrschung der Natur durch Menschen. Leider zeigt sich in vielen Bereichen, u.a. bei dem inzwischen deutlichen Klimawandel derzeit, dass dieses Experiment, das insbesondere zur Gewinnmaximierung – auf Kosten von Natur, Tieren und Menschen – gemacht wird, das Leben auf der Erde gefährdet.

Kurz und gar nicht gut:

Wir alle verschmutzen so unsere unersetzlichen Lebensmittel:

Atemluft,
Wasser,
Nahrung.

Ohne sie können wir nur kurze Zeit überleben.

Wenn wir keine Luft mehr kriegen, ohne Atemluft überstehen wir nur Minuten.

Wenn wir Wasser nicht mehr trinken können, ohne Wasser überstehen wir nur wenige Tage.

Wenn wir Nahrung nicht mehr essen können, bzw. wenn keine Nahrung mehr wächst, überstehen wir nur wenige Wochen.

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